Sinzig und Mannheim
–Spurensuche bei den Staufern

Der erste Gewinner steht in Westum

Sinzig. Auf die Suche nach Spuren gemeinsamer Geschichte zwischen Sinzig und Mannheim begab sich der Verein zur Förderung der Denkmalpflege und des Heimatmuseums in Sinzig mit seiner Exkursion in die baden-württembergische Großstadt am Rhein. Ziele waren die Ausstellung „Die Staufer und Italien“ im Reiss-Engelhorn-Museum und das Mannheim Schloss.

Die Gemeinsamkeit liegt vor allem in Kaiser Friedrich I Barbarossa (1152 – 1190), der bekanntlich mehrfach von der Sinziger Kaiserpfalz aus regierte und dem als zweiten in der Reihe der berühmten Staufer-Herrscher in der Ausstellung große Beachtung

Die Ausstellung widmet sich den 130 Jahren des Mittelalters ab 1138, in denen die aus Schwaben stammenden Staufer in ganz Deutschland sowie in Ober – und in Süditalien regierten. Sie standen an der Spitze der mittelalterlichen Hierarchie und sorg­ten für einen intensiven Wissens- und Kulturaustausch zwischen den italienischen und deutschen Teilen des Reiches. Die Ausstellung gibt beeindruckende Einblicke in das mittelalterliche Leben, orientiert an den Bereichen Handel, Religion, Bildung und Höfisches Leben, beschreibt Mythen und Wertvorstellungen des Mittelalters. Sehr beeindruckt war die Sinziger Gruppe von der großen Zahl wertvollster Exponate, darunter das Buch von Kaiser Friedrich II. (1194 – 1250) verfasste Buch zur Falkenjagd. Allerdings vermissten die Sinziger die Einbeziehung ihrer Heimatregion in das Ausstellungskonzept.

Sinzig und Mannheim – Spurensuche bei den Staufern
In einer großen Gruppe war der Denkmalverein Sinzig bei seiner Exkursion nach Mannheim unterwegs. Foto: Privat

Als weitere Station der Exkursion besichtigte die Gruppe das Mannheimer Schloss, ein Barockbau, errichtet von 1720 bis 1760. Er ahmt das Schloss von Versailles nach und ist der größte Bau dieser Art in Deutschland. Er war die Residenz der Kurfürsten von der Pfalz, die damals auch Herzöge von Jülich und Kleve waren und somit Landesherren für Sinzig. Das Schloss hatte ursprünglich rund 1000 Räume, 1100 Bedienstete sorgten seinerzeit für den reibungslosen Alltag der Kurfürsten und später der Herzöge von Baden. Allerdings löste im Jahre 1803 Karlsruhe Mannheim als Residenz ab, als Schloss genutzt wurde es noch bis 1860. Nachdem es im Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstört wurde, ist es erst seit 2007 komplett wieder aufgebaut.

Vorstandsmitglied Hans Jüchtern hatte die Fahrt bis in kleinste Detail organisiert, wofür ihm Vorsitzender Dr. Günther Schell im Namen der 50köpfigen Gruppe herzlich dankte. Zu seiner nächsten Veranstaltung lädt der Verein am 24. Februar ein, dann referiert im Rahmen der „Turmgespräche im Schloss“ Kurdirektor Dr. Ulrich Tappe über die Geschichte des Heilbades Neuenahr.

Matthias Röcke

© Förderverein – 2011

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