Bad Neuenahr-Ahrweiler/Sinzig. Eine offizielle Auszeichnung durch das rheinland-pfälzische Innenministerium erhielt jetzt ein Projekt in Bad Neuenahr-Ahrweiler und Sinzig: Bei „Bäderkultur im Ahrtal und am Unteren Mittelrhein“ arbeiten überwiegend ehrenamtliche Vertreter beider Städte an der Dokumentation dieses Themas, darunter auch der Förderverein Denkmalpflege und Heimatmuseum in Sinzig. Die Projektergebnisse sind im Portal KuLaDig nachzulesen https://www.kuladig.de/Objektansicht/SWB-354136.
Im Rahmen eines Festaktes wurden die Kommunen nun durch Staatssekretärin Simone Schneider (Ministerium des Innern und für Sport) ausgezeichnet. Anlass war das diesjährige KuLaDig-RLP Netzwerktreffen im Rahmen des Landesprojekts „Digitale Erfassung und Präsentation von Kulturlandschaften in Rheinland-Pfalz“ auf dem Hambacher Schloss. KuLaDig steht für „Kultur.Landschaft.Digital.“ und ist ein Informationssystem über die Historische Kulturlandschaft und das landschaftliche Kulturelle Erbe, das der Landschaftsverband Rheinland (LVR) betreibt (www.kuladig.de). Das Innenministerium Rheinland-Pfalz und das Institut für Kulturwissenschaft der Universität Koblenz unterstützen mit dem Landesprojekt Kommunen in Rheinland-Pfalz dabei, ihre Kulturgeschichte sichtbar, erlebbar und nutzbar zu machen (www.kuladigrlp.net). Im Jahr 2024, bereits der 6. Förderphase, wurden neun rheinland-pfälzische Kommunen in acht Teilprojekten gefördert.
Das Projektteam aus dem Ahrtal mit Mitarbeitenden der beiden Stadtverwaltungen und zahlreichen ehrenamtlichen Akteuren aus der Region, unter anderem vom Verein zur Förderung der Denkmalpflege und des Heimatmuseums in Sinzig e.V. und dem Heimatarchiv Bad Bodendorf, hat sich ausführlich mit der Geschichte der Bäderkultur in der Region befasst. In bisher rund zwei Dutzend Online-Artikeln, angereichert mit teilweise historischen Fotos, Grafiken und auch kurzen Videos, werden die Orte, die Akteure, die Quellen und die Bauten der Bäderkultur beschrieben und dokumentiert. Dabei soll der Umfang der Beschreibungen in den nächsten Monaten noch anwachsen und mit multimedialen Elementen angereichert werden.
Auch wenn die glorreiche Zeit der Bäderkultur in der Region ihren Zenit überschritten hat, sind vor allem in Bad Neuenahr noch viele Gebäude und Einrichtungen des Bäderwesens zu finden. In anderen Orten, etwa Bad Breisig, Bad Bodendorf, Sinzig oder Kripp, muss man schon genau hinschauen und vor allem wissen, wo man hinschauen muss, um noch Spuren der Bädergeschichte zu entdecken.
Die Projektinitiatoren haben es sich zur Aufgabe gemacht, die noch vorhandenen Relikte, aber auch Verschwundenes zu beschreiben, und so den für die Region wichtigen Wirtschaftszweig des Bäderwesens den Einheimischen, aber auch Gästen wieder ins Bewusstsein zu rücken. Sie wollen dafür werben, mit den noch vorhandenen Spuren der Geschichte sorgsam und respektvoll umzugehen, denn dieses kulturelle Erbe lässt sich zweifelsohne nutzen, den Bewohnern der Region sowie den Gästen, die hierherkommen, heute und in Zukunft einen lebenswerten Wohn- und Aufenthaltsort zu bieten.
Mit Unterstützung durch das Forschungsprojekt zur Digitalisierung des kulturellen Erbes in Rheinland-Pfalz bot sich die einmalige Chance, aus der Kombination von vorhandenem Wissen, dass Regional- und Lokalhistoriker ins Projekt einbrachten, und der Nutzung moderner Medien ein digitales Angebot für möglichst viele Nutzerinnen und Nutzer zu schaffen. Dass die Projektergebnisse auch in einer Smartphone-App kostenfrei abrufbar sind, erleichtert die Nutzung vor Ort. Umfänglichere Darstellungen und Dokumentationen lassen sich auch bequem zuhause studieren. Die zwei Modellkommunen und das Projektteam werden nach dem offiziellen Projektende weiterarbeiten, denn es gibt entlang der Ahr, des Rheins und im Brohltal noch viel zur Bäderkultur zu entdecken und zu erzählen, gerne auch gemeinsam mit weiteren Expertinnen und Experten aus der Region.
Text: Matthias Röcke
Foto: Barbara Knieps
© Förderverein – September 2025
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