1250 Jahre Ersterwähnung von Sinzig:

Denkmalverein schenkt der Stadt wertvolles Urkundenbuch

Sinzig. Mit einem besonderen Geschenk überraschte der Verein zur Förderung der Denkmalpflege und des Heimatmuseums in Sinzig aus Anlass des Festaktes zur Sinziger Ersterwähnung vor 1250 Jahren die Stadt: Eine Sammlung aller Sinziger Urkunden aus den Beständen des Landeshauptarchivs in Koblenz sowie weiterer Sammlungen, aufwendig gebunden in einem großformatigen Buch, von dem es in dieser Ausstattung nur diese eine Exemplar gibt.

Bearbeitet hat die „Sinziger Urkunden“ genannte Ausgabe der stellvertretende Vorsitzende Karl-Friedrich Amendt. Er veranlasste Abzüge der Urkunden, sorgte für Kopien und Einband und bereitete die Sammlung im Sinne guter Übersichtlichkeit auf, damit an der Regionalgeschichte Interessierte damit forschen können. Dem HeimatMuseum im Schloss stellte der Verein eine Arbeitsausgabe sowie eine CD gleichen Inhalts zur Verfügung.

1250 Jahre Ersterwähnung von Sinzig: Denkmalverein schenkt der Stadt wertvolles Urkundenbuch
Karl-Friedrich Amendt (links) übergibt Bürgermeister Wolfgang Kroeger den Urkundenband.

Bürgermeister Wolfgang Kroeger bedankte sich herzlich dafür und würdigte in diesem Zusammenhang das Engagement des Vereins. Der Verein hatte zur Gestaltung des Abends im Sinziger Zehnthof – der Ort der Sinziger Pfalz, wo die Urkunde von 762 ausgestellt worden war – beigetragen und unter anderem die Festrednerin Dr. Gabriele Uelsberg, Direktorin des LandesMuseums Bonn, dafür gewonnen. Vereinsvorsitzender Dr. Günther Schell sprach neben anderen ein Grußwort, verbunden mit den besten Wünschen für das Gedeihen der Stadt: „Sinzig vivat, cresceat, floreat (Sinzig lebe wachse und blühe“).

Museumsleiterin Agnes Menacher, stellvertretende Vorsitzende des Vereins, konnte sich an diesem Abend noch über ein weiteres Geschenk freuen. Dr. Gabriele Uelsberg kündigte an, dem HeimatMuseum im Schloss die Serie von Terra Sigilata-Töpfen aus einer Ausgrabung von 1913 – seinerzeit war das Bonner Museum auch für Sinzig zuständig – als Dauerleihgabe zu überlassen, was eine erhebliche Bereicherung des Museums darstellt.

Dr. Gabriele Uelsberg, von Haus aus Kunsthistorikerin und Archäologin, hatte ihren Festvortrag darauf abgestellt, die Zeugnisse menschlichen Lebens und Wirkens vor der Zeit der Urkunden darzulegen, aussagekräftige Grabfunde aus der Altsteinzeit vor 14.000 Jahren, Belege keltischer Fürsten und aus den verschiedenen Epochen der römischen Besetzung – zum Beispiel eben auch die jetzt als Dauerleihgabe überlassenen Terra Sigilata-Bestände.

Das Schlusswort galt Dieter Schewe, der im Jahre 1978 den Zehnthof übernommen und über die späteren Restaurierungsarbeiten gerettet hatte. Für seine Verdienste hatte ihm Bürgermeister Kroeger zu Beginn der Veranstaltung das Goldene Siegel als höchste Auszeichnung der Stadt überhaupt verliehen. Schewe ging nochmals auf den Anlass des Festaktes ein, die Urkunde von 762, in der König Pippin in Sinzig die Schenkung des Dorfes Kesseling an das Kloster Prüm testiert hatte. Schewe wies auf mögliche weit reichende Zahlensymbolik und andere Verschlüsselungen hin, an deren Aufklärung er arbeitet. Der Festakt klang aus mit einem Empfang der Stadt im Keller des Zehnthofs. Das nächste Jubiläum Sinzigs wird, das hat Bürgermeister Kroeger an diesem Abend nochmals betont, in großer Öffentlichkeit gefeiert: 2017 bestehen die Sinziger Stadtrechte 750 Jahre.

Text und Foto (wenn nicht anders angegeben): Matthias Röcke

© Heimatmuseum Schloss Sinzig – 2012

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